/ 30.09.2021

Geringerer Verbrauch, höhere Effizienz, neues Abfallmanagement: Berco verbessert die Umweltbilanz seines italienischen Werks in Copparo

Berco
  • Mit einem neuen, modularen Heizsystem sollen der Gasverbrauch allein im ersten Jahr um 13 Prozent und die CO2-Emissionen um 2.500 Tonnen sinken
  • Verschiedene Maßnahmen sollen am Ende zu einer Verringerung des jährlichen Stromverbrauchs um etwa drei Millionen kW/h führen
  • Alle Maßnahmen sind Teil eines dreijährigen Projekts zur Verschlankung der Produktionsprozesse

Berco, ein weltweit führendes Unternehmen in der Herstellung und Lieferung von Laufwerksystemen und Komponenten für OEMs und den Aftermarket, hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen seiner Produktion auf die Umwelt zu verringern. Aus diesem Grund hat das Unternehmen in seinem Werk in Copparo einen Optimierungsprozess gestartet, um in den kommenden Jahren nachhaltige Umweltstandards erfüllen zu können.

Die Umsetzung dieses Projekts erfolgt mittels eines Dreijahresplans, im Zuge dessen Berco die CO2-Emissionen um 2.500 Tonnen pro Jahr und den jährlichen Gasverbrauch um 13 Prozent senken will. Verschiedene Energieeffizienz-maßnahmen werden nach Abschluss des Projekts zu einer geschätzten Verringerung des jährlichen Stromverbrauchs um etwa drei Millionen kW/h führen.

Entsprechende Investitionen wurden bereits getätigt oder sind im Verlauf des Projekts geplant. „Dieses Projekt“, so Andrea Marigo, Head of Integrated Management System Industry Europe, „begann mit einer eingehenden Analyse des Strom-, Wasser- und Gasverbrauchs. Es ist eng mit unserem Ansatz für eine Lean Production verknüpft, die vor drei Jahren im Werk Copparo eingeführt wurde und sich auf die Produktionseffizienz, die Entsorgung von Abfällen und die Schaffung von Mehrwert für den Markt konzentriert.“

Anlagen mit besserer Energieeffizienz und neues, modulares Heizsystem

Im ersten Schritt stand die Senkung des Energieverbrauchs aller Maschinen in den Produktionslinien am Standort Copparo im Mittelpunkt. Zu diesem Zweck wurden die tatsächliche Nutzung jeder Maschine und ihre relative Leistung analysiert. Veraltete, sehr energieintensive Maschinen wurden stillgelegt und nötigenfalls durch neue Anlagen ersetzt, die einen geringeren Verbrauch aufweisen.

Ein neues, modulares Heizsystem wird im kommenden Winter in Betrieb genommen. Für das erste Betriebsjahr wird mit einer Senkung des Gasverbrauchs um 13 Prozent gerechnet, wodurch die CO2-Emissionen um bis zu 2.500 Tonnen sinken sollen. Um den Erdgasverbrauch im gesamten Copparo-Komplex sowohl in der Produktion als auch für die Heizung (die Heizung wird mit Gas und Strom betrieben) zu reduzieren, entschied sich Berco, das zentrale 20-MW-Heizkraftwerk durch eine Reihe moderner und dezentralisierter Wärmeenergiequellen zu ersetzen.

Energieeinsparungen durch Dezentralisierung von Druckluft und elektrischer Energie

Die Erzeugung und Verteilung von Druckluft, die in den verschiedenen Produktionsphasen in großem Maße benötigt wird, war gemessen in kW/h schon immer besonders energieintensiv. Auch in diesem Fall setzt das Unternehmen auf Dezentralisierung. Das groß dimensionierte System mit zentralisierten Kompressoren wird durch mehrere Kompressoren ersetzt, die direkt in die verschiedenen Produktionsbereiche verlegt werden. Hier rechnet Berco mit jährlichen Einsparungen von etwa 2,5 Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Verbrauch der letzten drei Jahre.

Darüber hinaus ermöglicht die dezentrale Versorgung mit elektrischer Energie eine bessere Nutzung dieser, da das neue System auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Abteilungen abgestimmt ist. Auch der Einsatz von Photovoltaikanlagen wird derzeit geprüft. Die verschiedenen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Drucklufterzeugung und -verteilung, dem Umbau der Kühlkreisläufe sowie der Optimierung der Stromverteilung werden nach Projektende zu einer geschätzten Verringerung des jährlichen Stromverbrauchs um etwa drei Millionen kW/h führen.

Geringerer Wasserbedarf, keine Mischabfälle

Der derzeitige Wasserverbrauch des Werks in Copparo beträgt etwa 300.000 m3 pro Jahr. Dieses Wasser wird direkt aus dem Fluss Po entnommen und ist hauptsächlich für die Kühlkreisläufe der Anlagen bestimmt. Aktuell sind die Kühlkreisläufe geschlossen und mit Kühltürmen ausgestattet, die das Wasser durch Wärmeaustausch mit der Umgebungsluft abkühlen, bevor es dem Kreislauf wieder zugeführt wird.

Es ist jedoch geplant, diese Kreisläufe im weiteren Projektverlauf zu analysieren. Bereits heute existieren fortgeschrittene Studien, die sich mit den nötigen Maßnahmen für den Einsatz dezentraler Anlagen in naher Zukunft beschäftigen. Neue Konfigurationen der Kühltürme könnten nicht nur zu einem geringeren Energieverbrauch führen, sondern möglicherweise auch die Wasserdispersion durch Verdunstung reduzieren. Dem System müsste also weniger Wasser zugeführt werden.

Neben der Senkung des Energieverbrauchs hat sich Berco in den letzten Jahren auch das Ziel gesetzt, möglichst viel Stahl zurückzugewinnen. Dieses Ziel wurde durch ein sorgfältiges Management des Produktionsprozesses erreicht. Abfälle aus der Produktion werden bestmöglich getrennt, um die Abgabe von Mischabfällen zu vermeiden.

Dies sind die ersten umfangreichen, strukturellen Veränderungen, die Berco bereits für die nächsten drei Jahre geplant hat – im Einklang mit dem wichtigen Ziel, das sich das Unternehmen gesetzt hat, um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern. „Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen“, so Marigo abschließend, „wird die Einführung der Lean Production in Copparo mit der daraus resultierenden starken Verringerung des Materialumschlags innerhalb des Werks sowie der Abfälle bei der Materialbearbeitung weitere Umweltvorteile bringen.“



Ansprechpartner

Holger Neumann

Senior Account Manager


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